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start:zeitungen:z071-30

Jahr für Jahr

Märkte im Terminkalender des Jahres waren früher ein Fixpunkt imzeitablauf des Jahres, eine liebgewonnene Gelegenheut zum Ausspannen und zur Erledigung der Geschäfte. Sie botem im Alltag des Lebens die einzige Abwechslung im Jahr. So war es auch mit dem Nastätter Oktobermarkt. Die Bvölkerung der Umgebung besuchte ihr Einkaufszentrum und nahm dabei gleichzeitig die Gelegenheit wahr, sich mit Freunden, Verwanten und Bekannten zubtreffen. Heute ist die Welt kleiner geworden, weil Entfernungen unter 100 Kilometer keine Rolle mehr spielen, mehr Freizeit zur Verfügung steht und außerdem neue Einkaufszentren wie Pilze aus dem Boden schießen. Schließlich kann der Verbraucher anhand bunter Kataloge mit schönen Bildern notfalls auch zu seinem Recht kommen, d. h. wenn dort der Dienst am Kunden garantiert ist und die Mängelrüge nicht als Eigenverschulden ausgelegt wird und Kulanz vorherscht. Kurzum, er schließt heute seine Geschäfte auf das ganze Jahr verteilt ab und wartet nicht auf die einzige Kaufgelegenheit an den Markttagen. Märkte haben also in diesem Sinne ihre dominierenden Stellung verloren und bieten nur noch den Anreiz zu Gelegenheitskäufen bzw. dienen der Kaufanbahnung. Aber nicht nur die Marktlage hat sich geändert, sondern neben den wenigen offiziellen Märkten sind als Konkurrenz lokale Festveranstaltungen entstanden, die in immer kürzeren Intervallen Abwechslung und Unterhaltung anbieten, so daß mit der Markt- Tradition alleine kein Hund mehr hinter dem Ofen mehr Vorzulocken ist. Nun, auch unser Nastätter Oktobermarkt hat längst seinen Markt-Charakter abgelegt und ist zu einem Heimatfest geworden. Nur der Budenzauber erinnert noch an das althergebrachte Brauchtum. Und doch läßt es sich nicht leugnen, daß der Nastätter Oktobermarkt trotz aller Kobnkurenz und Unkenrufe nicht seine Beliebtheit im Blauen Ländchen verloren hat. Dies allein ist der Grund, warum die kleine Schar der Unentwegten, die dafür zu sorgen haben, daß der Marktablauf gesichert ist, nicht aufgeben. So wird auch in diesem Jahr wie stets am 2.Markttag ein Festzug durch die Marktstraßen des Städchens rollen. Sein zentrales Thema ist der ewige Zyklus der Zeit, die wohl verstreicht, aber der auch macht, daß auf jeden Herbst wieder ein Frühling kommt. Sein Motto lautet : Kunterbunt durch´s ganze Jahr und verdeutlichst von Neujahr bis Sylvester die Gesetzmäßigkeit, daß auch der Nastätter Oktobermarkt wiederkehren wird, wenn auch mit anderer Besetzung. In den Leitmotiven der Festwagen, umrahmt von Musikkapellen, Spielmannszügen und Fußgruppen, werden die Monate des Jahres in künstlerischer Freiheit symbolisiert und lassen jedem die Hoffnung, daß auf jeden September wieder ein Mai folgt. So hoffen auch die Veranstalter, daß der Oktobermarkt wieder zum Treffpunkt im Blauen Ländchen wird. Wir freuen uns auf ihren Besuch und wünschen, daß auch sie an den Markttagen in Nastätten ihre Freude haben werden. Im Namen des Festausschusses Heinz Herfeldt

start/zeitungen/z071-30.txt · Zuletzt geändert: 2021/02/07 17:00 von admin